Rückblick: Worte knacken mit Gästen

Beim ersten Creative Writing Abend zur KranBar in der Vorstadtprinzessin überboten sich die teilnehmenden Mannschaften mit spontan erzeugten Reimen und im Handumdrehen erfundenen Geschichten. Die Ergebnisse sind zu lustig, sie nicht zu veröffentlichen. Darum: Hier ist eine Auswahl!

Reimaufgabe mit vorgegebener erster Zeile

1
Wer erteilt Köln-Kalk-Verbot,
der ist sicherlich bald tot,
stirbt an einer Schießerei
mit der Kalker Polizei.

Schlimmer als bei Mickeys Bar,
denn die Axt ist schon ganz nah,
fällt dann in den Tresen rein,
doch das soll’s gewesen sein.

Glaubst nur du, du armer Tor,
bist so klug als wie zuvor.
Merke dir, wo du hier bist,
bevor du den Asphalt hier küsst.

Drum merke dir: Kalk Post bleibt dreckig,
ob du dünn bist oder speckig.
Doch uns ist das ganz egal.
Wir sind multikultural.

Schaut euch um, wohin Ihr geht,
denn der Wind ist rauh, der weht.
Die Moral von der Geschicht:
Köln-Kalk-Verbot, dat jibbet nischt.

2
Wer erteilt Köln-Kalk-Verbot,
ist tot
oder denkt
beschränkt.

Jeder weiss
ohne Scheiss:
Dieses Revier
ist mir.

Alle senken
ohne Bedenken
das
Was.

Immer wieder
schwingen Lieder
von Kalk,
du blödes Balk.

Mit Worten
horten
wir
Bier.

3
Wer erteilt Köln-Kalk-Verbot,
der ist schnell in der Not,
denn er hat hier nicht bedacht,
dass keiner das Verbot bewacht!

Geht man hier durch eine Gasse,
auf dem Weg in seine Klasse …
Überall ist’s dunkel und grau –
Da wird mir doch ganz mau.

“Das find ich gar nicht Klasse!”,
brüll ich lauthals durch die Gasse.
Hier kann man sich an gutem Essen laben
und auch viel Spaß haben.

Die Köln Arcaden sind immer gut besucht,
doch nicht alle dort sind gut betucht.
Viele sind dort zum Kaufen,
doch einige zum Saufen.

Wir gehen auf das GSO.
Den Abschluss schaffen wir auch so.
Lernen machen wir dann hier,
bei ‘ner Suppe und ‘nem Bier!

Da entfleucht mir ein kleiner Furz,
und das auch nicht zu kurz,
denn ich hab viel Milch getrunken,
und DAS mit meiner Laktoseintoleranz verbunden …

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Wortesuchspiel mit darauffolgender Geschichtenkonstruktion

1
Kalle liebt die Türkin Leila. Darum telefonieren sie viel mit dem Handy. Das kostet mehr Geld. Kalles Mutter Helga macht Mief. Sie macht aus einer Traube eine Rosine. Diese braucht sie für den Muffin im offenen Feuer – diese Kunst ist ganz schön stark.
Bei Einbruch der Nacht kommen ihre anderen beiden Söhne jubelnd vor Glück aus einer Kneipe in Kalk. Ihre Hosen sind nass, weil sie sich aus Angst vor den alten Eltern mit Brause überschüttet haben.
“Die Musik von diesem DJ allein verdient echt Applaus!”, pflegt Ina zu sagen. Kalle gibt ihr darauf einen letzten Kuss und stößt sie sacht vor die Bahn und flieht Paff mit dem Bus, denn es drohte Knast. Nach dieser Aktion voller Missmut schmiss man ihre Reste in die Glut und füllte ihre Asche in die Urne aus mit Enten bemaltem Ton.
Mit einem Kloß im Hals stolperte Tim, der die Urne trug, über ein Stück Stahl. Diese ging bald zu Bruch und Ina kam wie ein Phönix raus. Das tut allen gut!

2
Helga ist verliebt in Rosi. Die wohnt über der Kneipe in Kalk. Noch nie kam es bislang zum Kuss. Bald jedoch begann das Glück, als eines Abends mit edler Traube und guter Musik mehr daraus wurde. Oben ohne, aber mit Hose schmolz der Stahl in der Glut. Doch dann erfuhr Helga von Rosis Einbruch beim Verein. Da brachte sie keinen Ton mehr raus und verschwand durch die Tür.

3
Als Oma Helga im Bus Geld bezahlte, bekam sie Applaus. Die Eltern von Kalle gaben ihr sogar einen Kuss. Das aber, weil sie ohne Hose einstieg. Das kam in Kalk stark an. “Ein Glück, dass ihr nicht S-Bahn fahrt!”, sagte sie. “Denn ich bin so heiß wie Glut. Da geht doch bald der Stahl der Schiene zu Bruch!”
Rosi, die Türkin, gerade aus dem Knast entflohen, gierig einen Muffin mit Rosine verschlingend, nahm ihren Mut zusammen: “Ich lieb dich, nur dein Mief tut keinem gut. Bring deine Laus zum Klo!”

Thursday, February 4th, 2010

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