Navajoland. Leben früher und heute zwischen den vier heiligen Bergen

Petroglyphen im Petrified Forest National Park, 600-800 Jahre alt. Die Bedeutung ist weitgehend unbekannt. © Karin Schmidt, Köln

Petroglyphen im Petrified Forest National Park, 600-800 Jahre alt. Die Bedeutung ist weitgehend unbekannt.

„Als die Diné erschaffen wurden, wurden uns vier Berge und Flüsse gezeigt, in deren Mitte wir leben sollten.“ (Barboncito, spiritueller Führer und Erstunterzeichner des Rückkehr-Vertrags von 1886)
Die heutige Navajo Indian Reservation ist die größte in den USA und liegt im nördlichen Arizona, südlichen Utah und westlichen New Mexiko. Sie besteht fast nur noch aus der Hälfte von dem, was den Diné gemäß ihrer Überlieferungen seinerzeit anvertraut worden war. Meine Reise führte mich in eine atemberaubende und Millionenjahre alte Landschaft und in die Geschichte eines tiefreligiösen Volkes, das im Einklang mit der Natur lebte und durch die Expansion der weißen SiedlerInnen zu Beginn des 19. Jahrhundert unsägliches Leid, Vertreibung und Tod erlitt. Erst 1886 wurde den Navajos ein Teil ihres alten Siedlungsgebietes als Reservat zugeteilt und sie durften aus dem erzwungenen Exil zurückkehren.
Heute gehören fast 400.000 Männer und Frauen zu den Diné, wobei rund die Hälfte nicht in der Reservation lebt. Der Stammesrat wird demokratisch gewählt, es gibt eine eigene Steuerhoheit, eine eigene Polizei und eine eigene Gerichtsbarkeit.
Neben Bergbau und Viehzucht haben sich die Diné und andere Stämme in den Reservationen dem Tourismus zugewandt. Die sicherlich bekanntesten Orte sind das Monument Valley und die Antelope Canyons. Die meisten Nationalparks unterliegen jedoch der Verwaltung des National Park Service des US-Innenministeriums, auch wenn sie auf Reservatsgebiet liegen.
Am 3. August erzähle ich in der Vorstadtprinzessin von meiner Reise durch die Parks Mesa Verde, Canyon de Chelly, Grand Canyon, Navajo National Monument, El Malpais, El Moro, Petrified Forrest, Painted Desert, Walnut Canyon, Rocky Mountain National Park. Jeder Park, jeder auf seine Art von überwältigender Naturkraft geschaffen, zeugt von der langen Geschichte der IndianerInnen. Wer Augen und Ohren öffnet, kann daran bis zur Gegenwart teilhaben.
Karin Schmidt, Köln

Diavortrag, Karin Schmidt in der Vorstadtprinzessin, Trimborn-, Ecke Dillenburger Straße. Wann: Mittwoch, 3. August, 20 Uhr. Wieviel: Eintritt frei, Spende erwünscht.

Wednesday, July 20th, 2011

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